7. Zukunftswerkstatt: Digitalisierung
Tourismus braucht Menschen – und Technologien
Destination: | Sächsische Schweiz |
Datum | Uhrzeit: | 21. Juni 2023 | 10:00 – 14:30 Uhr |
Ort: | Parkhotel Bad Schandau, Rudolf-Sending-Straße 12, 01814 Bad Schandau |
Sieben Handlungsfelder, sieben Zukunftswerkstätten: Am Mittwoch, 21. Juni diskutierten die Tourismusexpertinnen und -experten auf der 7. und damit letzten Zukunftswerkstatt auf dem Weg zum Masterplan Tourismus Sachsen in Bad Schandau die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung im Tourismus.
Potenzial für Branche und Gäste
Im eindrucksvollen Ballsaal des Parkhotels Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz begrüßte Tourismusministerin Barbara Klepsch rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer: »Das große Interesse an diesem Thema und die vielen Positivbeispiele aus dem ganzen Land zeigen: Sachsens Tourismusbranche hat die Digitalisierung schon lange auf der Agenda. In ihr liegt ein großes Potenzial – für die Branche, aber auch für die Gäste. Denn neben den Menschen braucht der Tourismus auch die Unterstützung durch digitale Technologien”, sagte Staatsministerin Klepsch. »Nach dieser Zukunftswerkstatt können wir auf einen breiten Beteiligungsprozess zurückblicken, durch den wir in ganz Sachsen mit viel Gastfreundschaft begleitet wurden. Deshalb freue ich mich, Sie heute noch einmal hier in der Sächsischen Schweiz willkommen heißen und dazu aufrufen zu dürfen, sich mit ihren Ideen einzubringen.«
Für das Masterplaner-Team im Tourismusministerium geht es nach dem Beteiligungsprozess in die Schreibphase. Frank Ortmann (Leiter Abteilung Tourismus), Aline Fiedler (Leiterin Referat Tourismuspolitik) und Julia Fabritius (Referentin für Tourismuspolitik) stellten noch einmal den Entstehungsprozess des Masterplan Tourismus Sachsen vor und gaben einen Ausblick auf den weiteren Verlauf. In den kommenden Wochen wird das Masterplaner-Team nun einen ersten Textentwurf erarbeiten, der anschließend Ende September in einer 3. Sitzung dem Beirat vorgestellt werden soll. Darauffolgend beginnt die Abstimmungsphase innerhalb der Staatsregierung, der Kabinettsbeschluss des finalisierten Masterplan Tourismus Sachsen wird für Ende 2023 angestrebt. Daran schließt sich im Frühjahr 2024 eine »Roadshow« an, bei der der Masterplan der Fachöffentlichkeit präsentiert werden soll.
Netzwerk, Unterstützung und Expertise
Als ein erstes Highlight begrüßte der digitale Avatar von Tino Richter, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz e.V., die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Ferne und zeigte damit ganz praktisch auf, welche Möglichkeiten die Digitalisierung bietet. Die stellvertretende Geschäftsführerin Micaela Lindheimer betonte, dass es neben der notwendigen Expertise auch Netzwerke und mehr Unterstützung für die touristischen Unternehmen braucht, um die digitale Transformation weiter voranzutreiben. Yvonne Brückner, Digitalberaterin beim Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V., beschrieb die Präsenz von touristischen Unternehmen im Web als deren digitales Empfangszimmer. Gleichzeitig liege insbesondere in der Künstlichen Intelligenz das Potenzial, die Arbeit in der Tourismusbranche weiter zu erleichtern. Für Micaela Lindheimer war die Zukunftswerkstatt ein besonderer Abschluss ihres fast 30-jährigen Engagements für den Tourismus in der Sächsischen Schweiz. Sachsens Tourismusfamilie sagt herzlich Danke für ihre Arbeit und wünscht ihr einen angenehmen (Un-)Ruhestand.
Daten für den digitalen Wandel
Richard Hunkel, Leiter Open Data und Digitale Projekte bei der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V. (DZT), machte in seinem digitalen Impulsvortrag deutlich, dass die deutsche Tourismusbranche im Vergleich zu anderen Branchen erschreckend wenig digitalisiert sei und warnte davor, dass so Chancen verpasst würden. Mit dem Open Data-/Knowledge Graph-Projekt versuche die DZT den digitalen Wandel im Tourismus durch Datenmanagement aktiv zu gestalten. Ziel ist, insbesondere KI-basierte Anwendungen und die übergreifende Content-Verfügbarkeit zu unterstützen, um einen neuen und vereinfachten Zugang zu Informationen zu ermöglichen. Richard Hunkel betonte außerdem die Wichtigkeit der Verknüpfung mit anderen Branchen, wie etwa dem Verkehrssektor oder dem Kulturbereich. Der Knowledge-Graph 1.0 als moderne Datenbankarchitektur für den Deutschlandtourismus soll am 28. Juni 2023 live gehen.
Mehr Sichtbarkeit im digitalen Raum
Zentrale Frage der ersten Workshoprunde war, wie sich die Sichtbarkeit des sächsischen Tourismus durch digitale Instrumente verbessern lässt. Als Problem machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei vor allem die Kleinteiligkeit im digitalen Raum aus. Häufig müssten viele unterschiedliche Plattformen gepflegt und betreut werden, während gleichzeitig zu wenig qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stünden. Deshalb sei es wichtig, zukünftig verstärkt in die Entwicklung digitaler Kompetenzen und die Weiterbildung der Mitarbeiter zu investieren. Durch den offenen Zugang zu Daten oder die Bereitstellung einer zentralen Datenbank könne Wissen zudem einfacher vermittelt werden. Auch die Möglichkeit der übergreifenden Zusammenarbeit zwischen der Landesebene, den DMO und den Kommunen bei der Datenerfassung oder der Beschäftigung von Digital-Managern wurde angeführt.
Wissensvermittlung als digitales Erlebnis
Statt mit klassischen Imagebildern, wirbt das Schlösserland Sachsen gezielt mit emotionalem Content. Wie das Schlösserland darüber hinaus zum Beispiel durch die Nutzung von Augmented Reality echte Erlebnisse für den Gast erzeugt und gleichzeitig Wissen vermittelt, beschrieb Ben Walther, Social Media Manager beim Schlösserland, in einem zweiten Impulsvortrag. Durch viele interaktive Elemente in der Schlösserland-App werde der Ausflug durch ein multisensuales Storytelling, also der ganzheitlichen Ansprache der Sinne, begleitet. Beim geplanten Website-Relaunch stünden vor allem die Bedürfnisse der mobilen Nutzer im Vordergrund, ergänzte Sandra Wächtler, Website Managerin beim Schlösserland. Durch die Anwendung von KI solle zukünftig außerdem ein höherer Kundenservice, mehr Kosteneffizienz und die Übersetzung von Inhalten in Echtzeit stattfinden. Durch Marketing-Automation sollen zudem zielgruppengerechtere Angebote erstellt werden.
Synergien nutzen
In der zweiten Workshoprunde diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, was es braucht, um das Potenzial der Digitalisierung tatsächlich auszuschöpfen. Dabei stand neben der Finanzierung der notwendigen Infrastruktur auch der Aufbau des benötigten Know-hows im Fokus. Hier müssten Synergien genutzt werden, etwa in Form von Wissens- und Kompetenznetzwerken für Schulungen oder durch die Vernetzung der Tourismusbranche mit Universitäten und Hochschulen.
Gelungener Abschluss
Am Ende der 7. Zukunftswerkstatt bedankte sich Aline Fiedler stellvertretend für das Masterplan-Team bei allen gastgebenden DMO, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie allen weiteren Beteiligten. »Die siebte Zukunftswerkstatt stellt für uns einen gelungenen Abschluss dar. Der Arbeitsspeicher ist gefüllt, nun geht es für uns an die Schreibarbeit. Wir freuen uns auf die Erstellung des Masterplans«, erklärte die Leiterin des Referates Tourismuspolitik. »Vielen Dank für Ihre vielen Ideen und Denkanstöße zu den unterschiedlichen Handlungsfeldern, die Sie uns während der Zukunftswerkstätten mitgegeben haben und die nun in den Masterplan einfließen sollen.«
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Handlungsfeldbeschreibung
Die Digitalisierung im Tourismus hat inzwischen nahezu alle Ebenen erreicht. Strategische Themen wie landesweite Datenbanklösungen für Angebot, Content oder Buchungsplattformen bis hin zu weltumspannenden Kommunikationsangeboten haben eine ähnliche Relevanz wie einzelbetriebliche Systeme für Kassen- und Abrechnungstechnik.
Digitale Technologien stärken die Innovationskraft der Branche. Dafür hat beispielsweise die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH (TMGS) eine Digitalarchitektur für den Tourismus in Sachsen erarbeitet, welche die Grundlage für eine landesweite digitale Infrastruktur bildet. Daneben haben sich eine Vielzahl an Initiativen und Projekten mit der Digitalisierung in Sachsens Tourismus beschäftigt. All diese Aktivitäten sind stets von dem Gedanken getragen, mit Hilfe digitaler Technologien Sachsens touristische Angebote einfacher buchbar, erlebbar oder bekannter zu machen.
Und: Dieser Bereich hat noch weitere Potenziale, die sich heben lassen. Das geht zusammen besser als allein. Der Masterplan Tourismus legt die Leitplanken fest – für eine innovative, vernetzte und zukunftsfähige Tourismusbranche.
Agenda
9:30 Uhr |
Einlass und Akkreditierung |
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10:00 Uhr |
Eröffnung und Grußworte
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10:15 Uhr |
Einführung zum Prozess Masterplan Tourismus Sachsen durch die Fachabteilung Tourismus des Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus
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10:25 Uhr |
Begrüßung durch die DMO Sächsische Schweiz
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10:30 Uhr |
Impulsvortrag »Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, ChatGPT – wie Hotels und touristische Leistungsträger mit dem Open Data-/Knowledge Graph-Projekt der DZT ihre Sichtbarkeit verbessern«
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11:15 Uhr |
Start der ersten Workshop-Phase |
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12:05 Uhr |
Zusammenkunft aller Teilnehmenden im Plenum, »Schlaglichter« aus den Arbeitsgruppen |
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12:20 Uhr |
Mittagspause & Networking |
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13:05 Uhr |
Impulsvortrag »Mit digitalem Marketing das Schlösserland neu erleben«
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13:35 Uhr |
Start der zweiten Workshop-Phase |
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14:25 Uhr |
Zusammenkunft aller Teilnehmenden im Plenum, Abschlussrunde mit Schlaglichtern aus den Arbeitsgruppen |
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ca. 14:50 Uhr | Ende der Veranstaltung |